News im 1. SSV SAALFELD
D-Mädels auf Stippvisite an der Ostsee
Am Sportgala-Wochenende suchte man in der Grünen Mitte vergeblich nach den D-Mädels des 1.SSV Saalfeld. Als Thüringer Vize-Meister hatten sie sich zwei Wochen zuvor für die Ostdeutsche Meisterschaft in Stralsund qualifiziert.
Vor Ort traten 13 Landes- und Vize-Landesmeister der neuen Bundesländer und Berlin gegeneinander an, um die besten D-Jugend Ostdeutschlands zu küren. Das dabei unser 1.SSV Saalfeld als Breitensportverein einzig und allein zum Lernen und Erfahrung sammeln in die Welt des Leistungssports eintauchen würde, war vorher allen klar. Vielmehr, als um zählbare sportliche Erfolge, ging es um das gemeinschaftliche Erlebnis und ein schönes Wochenende am Meer. Bereits am Freitagnachmittag machte sich der Tross in zwei Kleinbussen auf den Weg und kam spät am Abend in der weit entfernten Hansestadt an. 570 Kilometer und knapp 7 Stunden Fahrt – so eine Auswärtsfahrt macht man auch nicht alle Tage! In der Unterkunft, dem Jugendclub Turm2Day Stralsund, richteten sich alle mit Luftmatratzen und Schlafsäcken ein und verbrachten noch ein wenig Zeit mit gemeinsamen Spielen und Gesprächen, bevor auch schon das Licht ausgeknipst wurde. Auch an dieser Stelle möchten wir uns noch einmal beim Jugendclub für die Bereitstellung der Unterkunft bedanken!
Gut ausgeschlafen zu sein, war am nächsten Tag bitter nötig. Es standen 6 Partien auf dem Plan, die den 10 Spielerinnen alles abverlangten. In den ersten beiden Spielen gelang den Mädels eine sehr gute Leistung. Zwar setzte es beim 9:3 und 10:7 gegen Fortuna Neubrandenburg und den Neuenhagener HC Niederlagen. Beide Spiele waren aber bis kurz vor dem Schlusspfiff offen und wurden durch die Gegner erst in den letzten Minuten entschieden. Nach zwei von sechs Vorrunden-Spielen waren die Mädels platt! Auch oder vielleicht wegen der längeren Pausen – die Vorrunde dauerte von 9.00 bis 17.30 Uhr – gelang in den restlichen Spielen keine ansprechende Leistung mehr. Auf unserer Seite war Spielerin Bente leider so angeschlagen, dass sie in Folge kaum noch eingesetzt werden konnte. Und auch die anderen Mädels hingen sichtlich in den Seilen. Über die 13:4-, 12:3- und 15:2-Niederlagen gegen Stralsund, Leipzig und Berlin wollen wir daher lieber den Mantel des Schweigens hüllen. Alle drei Partien waren wahre Machtdemonstrationen der Gegner, die mit ihrer spielerischen Klasse und individuellen Ausbildung unsere Mädels schlichtweg vom Platz fegten. Etwas anders sah es beim Spiel gegen Niederndodeleben aus. Auch hier setzte es eine deutliche 1:7-Niederlage, die aber aus Trainersicht nicht so arg hätte ausfallen müssen. Chancen zur Wiedergutmachung bekamen die jungen Saalestädterinnen allerdings gleich am Folgetag.
Nach einem schönen und entspannten Abend in der Unterkunft, wurde am Sonntagmorgen bereits um 7 Uhr fleißig aufgeräumt und verstaut. Noch zwei Spiele um Platz 11-13 standen ab 8.30 Uhr auf dem Programm. Mit halbwegs auskurierten Blessuren und dem unbedingten Willen, Stralsund nicht als Letztplatzierter zu verlassen, bäumten sich die Mädels gegen Erschöpfung und Muskelkater und gewannen in einem zwar zähen, aber dafür zumindest erfolgreichen Spiel gegen den Thüringer Meister HBV Jena. Dieser hatte sich in der parallel spielenden Vorrundengruppe A noch deutlicher geschlagen geben müssen. Es gelang dem 1.SSV die Revanche für die Niederlage im Finale um die Thüringenmeisterschaft. Beide Mannschaften schienen nun quitt zu sein miteinander und feuerten sich im letzten Spiel gegen Niederndodeleben gegenseitig an. Sprichwörtlich auf dem letzten Loch pfeifend, holten die Mädels noch einmal alles raus und lieferten beim 12:17-Sieg für die Gegner ein gutes Spiel ab. Die Zeit bis zur Siegerehrung verbrachte die Mannschaft am Strand in der Nähe der Halle und ließ sich die Sonne ein wenig auf die geschundenen Körper scheinen.
Julia, unsere Torfrau, die sich mutig den wurfgewaltigen Schützinnen entgegenstellte, konnte im Turnierverlauf 4 Siebenmeter parieren und hielt auch den ein oder anderen freien Wurf aus dem Spiel heraus. Sie war es schlussendlich auch, die vor etwa 250 Zuschauern die Urkunde für den 12. von 13. Plätzen entgegennehmen durfte. Beim Turnier prallten an diesen zwei Tagen Welten aufeinander. Gegen Mannschaften, die überwiegend Spielerinnen des Jahrgangs 2009 stellten, oftmals an Sportgymnasien angeschlossen waren, entsprechende Ausstattung und hohes Trainingspensum vorwiesen und die den Anspruch haben, leistungsorientierten Spitzensport zu betreiben, verkauften sich unsere Mädels teuer. Vor allem, wenn man bedenkt, dass bei Saalfeld gerade einmal 4 von 10 Mädchen im D-Jugend-Jahrgang 2009 geboren sind und der Großteil noch in der jüngeren E-Jugend zum Einsatz kommt. Gerade einmal 6 Tore betrug der Unterschied zwischen Saalfeld und dem späteren Turniersieger Neubrandenburg im direkten Aufeinandertreffen. Gegen die am Ende Vierplatzierten aus Neuenhagen konnte man lange Zeit den Anschluss halten und verlor nur mit 3 Tore Unterschied.
Unser Fazit: Die anderen waren erwartungsgemäß deutlich besser. Wir haben das Beste rausgeholt und eine schöne gemeinsame Zeit verbracht. Und unsere Halle in Gorndorf ist noch immer die Schönste weit und breit!
Für den 1.SSV kamen zum Einsatz:
Julia (TW) – Jasmin, Loli, Leyla, Layla, Mia, Bente (9 Tore), Joyce (5), Annalena (11), Michelle (17)