News im 1. SSV SAALFELD
Überraschender Sieg gegen Werratal nach viel Aufregung vor dem Spiel
HSG Werratal gegen HSG Saalfeld/Könitz alias HSG Werratal ;) 22:26 (6:10)
Die Vorbereitung der HSG-Handballerinnen auf das Auswärtsspiel in Werratal verlief in den letzten drei Wochen alles andere als optimal. Bereits aus der Partie gegen Jena nahm man drei Verletzungen mit. Im Training kamen dann weitere Verletzungen hinzu. Außerdem fielen einige Spielerinnen krankheitsbedingt aus. So war der Trainingsbetrieb mitunter gar nicht möglich, das Spiel gegen Gispersleben musste abgesagt werden und die Partie in Werratal stand ebenso auf der Kippe. Noch am Samstag Vormittag - wenige Stunden vor dem Spiel gegen die HSG Werratal - trudelten weitere krankheitsbedingte Absagen ein. Auch Coach Christian Szotowski konnte nicht mit nach Breitungen. Und so war es am Ende eine bunte Mischung aus krankheits- und verletzungsbedingt angeschlagenen Spielerinnen und Akteurinnen der zweiten Mannschaft rund um Trainer Jonas Kraßnitzer, die sich auf den Weg ins Werratal machten. Die Erwartungen waren dementsprechend gering, hatte man doch vor einem halben Jahr auch eine derbe Auswärtsniederlage gegen die HSG Werratal einstecken müssen. Und die nächste Überraschung wartete auch schon direkt bei Ankunft an der Halle als man feststellen musste, dass die Trikots die Auswärtsfahrt nicht mit angetreten hatten. Dankenswerterweise half Werratal ohne zu Zögern aus und stellte einen Trikotsatz zur Verfügung, so dass man immerhin spielfähig war. Dieses kleine Malheur sorgte auf jeden Fall für den ein oder anderen Lacher in der Kabine, lockerte die Stimmung auf und ließ die Sorgen um die ausgedünnte Personaldecke in den Hintergrund treten. Der Start in die Partie gegen die ebenfalls nicht in Bestbesetzung angetretenen Gastgeberinnen ist der HSG-Sieben nach all der Aufregung jedenfalls gut gelungen: Aus dem Rückraum konnte Kristin Heerwagen zum 1:0 einnetzen. Nach dem Ausgleich durch Werratal dann aber gleich der nächste Rückschlag: Juliane Kempe verletzte sich erneut am Knie. Für sie war die Partie damit nach noch nicht einmal anderthalb Minuten beendet. Sie unterstützte die Mannschaft fortan lautstark von der Bank aus. Ab diesem Zeitpunkt stand dann aber das Spielerische im Vordergrund. Und dies war bei den Gästen durchaus gut anzusehen. Die Saalfeld/Könitzerinnen legten weiter vor (1:2). Werratal kam beim 2:2 zwar nochmal zum Ausgleich. Das war für die restliche Partie aber auch das einzige Mal. Auch wenn im Angriff noch nicht alles nach Maß lief und einige gute Einwurfmöglichkeiten liegen gelassen wurden, konnte man sich an diesem Tag mal wieder auf die Abwehr verlassen. Die Werratalerinnen verzettelten sich immer wieder in Einzelaktionen und brachten ihr gewohnt schnelles und druckvolles Spiel nicht durch. Und wenn sich doch mal eine Lücke ergab, hatte man zwei starke Torhüterinnen als Rückhalt. Nach 20 Minuten führten die Gäste denkbar knapp mit 6:7. Doch dann kam eine der stärksten Phasen: In den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit ließen die Saalfelderinnen kein weiteres Gegentor zu, warfen aber ihrerseits noch drei Tore, so dass man mit einem solide erscheinenden Polster von vier Toren Vorsprung in die Halbzeitpause ging (6:10).
Trotzdem war der HSG aus Saalfeld/Könitz durchaus bewusst, dass ein solches Polster auch schnell aufgebraucht sein kann. Und so hieß es, weiterhin konzentriert zu agieren und die Gegnerinnen nicht ins Spiel kommen zu lassen. Dies gelang bis zum 12:16 in der 38. Minute auch sehr gut. Doch dann kam Werratal auf. Mit schnellem Spiel überrumpelten sie einige Mal die Gästeabwehr und kamen so auf zwei Tore heran (15:17). Die logische Konsequenz: eine Auszeit. Die Mannschaft entschied sich dafür, die Abwehrformation umzustellen und Werratals stärkste Spielerin in Manndeckung zu nehmen. Und dies zeigte durchaus Wirkung. Es kam wieder mehr Stabilität ins Spiel. Trotzdem blieb es bis zum 19:21 in der 51. Minute eine enge Kiste. Obwohl man zu diesem Zeitpunkt eine Zeitstrafe kassierte, verlor man nicht den Kopf und setzte sich wieder auf 19:23 ab. Hervorzuheben sind die starken Leistungen von Peggy Pleyer, die auf der Halbrechten mit viel Spielfreude agierte und ihre Mitspielerinnen immer wieder gekonnt in Szene setzte und von Franziska Schüner aus der zweiten Mannschaft, die mit guten Eins-gegen-Eins Situationen den Gegner das ein oder andere Mal in Verlegenheit brachte. In der 56. Minute versuchte Werratals Coach mit einer Auszeit nochmal die Wende im Spiel zu schaffen. Die Umstellung auf eine Manndeckung verschliefen die Werratalerinnen allerdings gleich richtig und so konnten die Gäste mit dem 19:24 quasi den Deckel drauf machen. Aufgrund der Manndeckung kam es in den letzten knapp vier Minuten zu einem offenen Schlagabtausch und zahlreichen Toren. Der überraschende Sieg war den Saalfeld/Könitzerinnen nicht mehr zu nehmen. Mit 22:26 nahm man beide Punkte wieder mit zurück in die Heimat.
Es spielten: Jakusch (TW), Skodlerak (TW), Balik (1), Fröhlich, J. (9), Fröhlich, M. (5/1), Gehrmann, Gley, Heerwagen (8), Kempe, Pleyer (2), Schüner (1)
PS: An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an Saskia Gehrmann, die in ihrem ersten Spiel für die erste Frauenmannschaft zwar keine Einsatzzeit bekam, die Auswärtsfahrt trotzdem auf sich nahm und sich letztlich genauso über den Sieg freute wie alle anderen Spielerinnen.