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Boxer David Müller will deutschen Meistertitel
Der Saalfelder David Müller will mit der Nordhäuser Staffel im ...
... im Rückkampf gegen Velbert den deutschen Meistertitel holen. Thüringens bester Boxer hofft über den Chemiepokal noch auf seine Olympiachance. Nordhausen. Die Halle tobte, die Nordhäuser Kämpfer jubelten - da dachte David Müller schon an Olympia. Thüringens bester Boxer gehörte beim Final-Hinkampf um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft zu den großen Stützen im Team des Nordhäuser SV. "Das wir hier 13:10 gewinnen hätte ich nicht für möglich gehalten", war 64-Kilo-Mann Müller von der Höhe des Erfolges über Serienmeister Velbert überrascht. Der Saalfelder sorgte mit seinem souveränen Sieg gegen Leichtgewichts-Meister Eugen Burhard für ein Glanzlicht des Abends. Ein wichtiger Kampf nicht nur für Nordhausen. "Das hat natürlich mein Selbstvertrauen gestärkt", sagte Müller, der sich über den Chemiepokal in einer Woche noch für das Olympia-Qualifikationsturnier in Istanbul empfehlen will. Härtester Konkurrent ist Artem Harutyunyan, dem Müller bei der deutschen Meisterschaft im Finale und zuletzt im Bundesliga-Kampf bei Hertha BSC knapp unterlegen war. In Halle will sich Müller unbedingt durchsetzen. Um allerdings in London wirklich dabei zu sein müsste der Thüringer das internationale Qualifikationsturnier gewinnen. "Es gibt nur noch einen Startplatz für Europa. Das wird sehr schwer, aber ich gebe so schnell nicht auf", sagte Müller. In der Schule wurde Müller, dessen Vater auch einmal boxte, von Lutz Grau entdeckt. Der Saalfelder Trainer erzählte über die Zeit mit dem Talent: "Er war wie Jungs so sind - total verrückt, nicht einfach zu handhaben, aber beim Boxen zielstrebig, kampfstark und technisch variabel." Grau wünscht seinem ehemaligen Schützling nun "das kleine Quäntchen Glück, dass ihm in seiner Karriere bisher fehlte." Dabei hat Müller schon einiges erreicht. Zweimal boxte er bei der WM, war EM-Zweiter der Kadetten, gewann in allen Altersklassen deutsche Meistertitel. Grund für den Aufstieg war der Wechsel an den Olympiastützpunkt in Frankfurt/Oder vor sechs Jahren. Dort trainiert Müller als Sportsoldat beim erfahrenen Michael Stachewicz. "Der Wechsel von Gera nach Frankfurt war richtig, denn hier hatte ich mehr Sparringsgegner", so Müller, der sich in seiner Laufbahn nie ernsthaft verletzt hat. "Die Nase ist nur einmal gebrochen. Ich sehe doch noch ganz gut aus", scherzte der 1,74 Meter große Halbweltergewichtler, der bis 2016 als Amateur boxen will. "Ob es dann ein Profikarriere gibt werden wir sehen", meinte Müller. An der Oder fühlt sich der Thüringer inzwischen ganz zu Hause, fährt jeden Tag Fahrrad. Und wenn er nicht boxt, klettert der junge Mann gern. Seine Heimat sieht Müller nur noch drei-, viermal im Jahr. In Nordhausen saßen Entdecker Grau und Müllers Eltern am Ring und freuten sich über die starke Leistung. Ob Müller zum Rückkampf in Velbert starten kann, ist noch offen. "David hat offenbar eine Magen-Darmgrippe erwischt. Wir hoffen, dass er bis Samstag wieder fit ist", sagte NSV-Abteilungsleiter Mathias Geidel gestern gegenüber unserer Zeitung. Die Nordhäuser brauchen beim Kampf gegen den siebenfachen Mannschaftsmeister aus Velbert aus den acht Kämpfen immer noch drei Siege, um die erste deutsche Meisterschaft feiern zu können. Die Titelchance ist da - ob mit oder ohne David Müller im Ring. Von Dirk Pille / 22.02.12 / TA
Rückkampf gegen Velbert