News im 1. SSV SAALFELD
HSG Saalfeld/Könitz zieht sich aus Thüringenliga zurück
In der kommenden Saison wird die HSG Saalfeld/Könitz nicht mehr in Thüringens höchster Spielklasse vertreten sein.
Diese Entscheidung fiel nach mehreren Wochen des intensiven Debattierens und der Suche nach Lösungen, um den Schritt doch noch abzuwenden. Grund für den Rückzug: Personalmangel.
Bereits Anfang des Jahres wurden mit allen Spielern der 1. Männermannschaft Gespräche geführt, wie es in der nächsten Saison für sie weitergeht. Dabei zeichnete sich ab, dass sich die Kaderbreite extrem minimieren wird. Mit den Spielern Schmeißer, Matussek, Hecker und Zapf werden wichtige Leistungsträger der Mannschaft in der kommenden Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Keiner der HSG-Spieler wird zu einem anderen Verein wechseln. Sie alle ziehen sich aus privaten oder verletzungstechnischen Gründen zurück. Einige andere Spieler haben den Wunsch an den Vorstand herangetragen, etwas kürzer treten zu wollen, da sie den hohen zeitlichen Aufwand, welchen die Thüringenliga fordert, nicht mehr stemmen können. So kam man am Ende auf neun Spieler, welche fest für die kommende Thüringenligasaison zur Verfügung stehen würden - zu wenig für einen Kader. Den Verantwortlichen standen nun eigentlich nur zwei Lösungsoptionen zur Wahl.
Die erste Möglichkeit war die, es wie fast alle anderen Thüringenligisten zu machen und sich externe Spieler ran zu holen. Diese Möglichkeit wurde jedoch relativ schnell ausgeschlossen. Einerseits wäre sie mit finanziellen Aufwendungen verbunden und andererseits spricht es schlicht gegen die Prinzipien des Vereines. „Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, ein Nachwuchsförder- und Ausbildungsverein zu sein und auch auf diesen eigenen Nachwuchs zu setzen. Leider haben wir es vor einigen Jahren verpasst, diese intensive Nachwuchsarbeit zu leisten, was uns nun auf die Füße fällt. Wir sind an dieser Situation selbst schuld und müssen deshalb nun auch mit den Konsequenzen leben“ - so der HSG-Vorstandsvorsitzende Ulf Forkel.
Die zweite Möglichkeit ist es, Spieler aus der zweiten Männermannschaft und aus der A-Jugend nachzuziehen. Mit dieser Variante bekommt man jedoch keinen 1:1-Ersatz für die abgehenden Spieler und es stellt sich die Frage nach der Konkurrenzfähigkeit der neuen 1. Männermannschaft in der Thüringenliga. Pocht man vehement auf den Verbleib in der Thüringenliga, wird sich mit dieser zusammengewürfelten neuen Mannschaft der Erfolg mit hoher Wahrscheinlichkeit minimieren. Für den Spaß am Spiel braucht man aber vor allem auch Erfolgserlebnisse und deshalb macht ein Verbleib in Thüringens höchster Spielklasse eher keinen Sinn.
Aus diesem Grund hat sich der Vorstand in Abstimmung mit der 1. Mannschaft dazu entschlossen, freiwillig eine Klasse tiefer zu gehen und in der Landesliga einen kompletten Neustart zu unternehmen. Hierbei soll die eigene Jugend eine entscheidende Rolle übernehmen. Man möchte sich die jungen Handballer in der Landesliga „heranziehen“, um dann in absehbarer Zeit einen erneuten Angriff auf Thüringens höchste Spielklasse zu wagen. Dann natürlich nachhaltig und gestärkt durch die selbstausgebildeten Spieler.
„Dieser Rückschritt mag zunächst sehr hart sein. Doch wir haben uns selbst in diese Lage gebracht und wir werden uns auch selbst wieder zurückkämpfen“ - so der Trainer der 1. Männermannschaft, Christian Wolfram.
„Wir bitten alle Freunde, Fans, Helfer und Mitwirkende um Verständnis für diesen drastischen Schritt und hoffen, dass Ihr uns trotzdem weiter so überragend unterstützt wie die vergangenen Jahre, auch wenn es zunächst nur in der Landesliga ist.“ - HSG Saalfeld/Könitz