News im 1. SSV SAALFELD
Ein Spiel mit Seltenheitswert – Saalfelder Handballfrauen erobern Thüringenliga-Tabellenspitze
Was die zahlreichen Zuschauer beim Spitzenspiel der Damen-Thüringenliga am vergangenen Samstag erlebten glich einer emotionalen Berg- und Talfahrt.
Mit dem SV Aufbau Altenburg empfingen die Saalfelderinnen den amtierenden Thüringenmeister, der noch im Hinspiel mit 33:29 über die Gastgeberinnen triumphiert hatte.
Schon mit Anpfiff wurde deutlich, wie ernst die Gäste aus der Skatstadt die Angelegenheit nahmen. Mit einer Aggression und teilweise Brutalität, die in unserer immer noch Freizeitliga nicht tolerierbar ist, walzten sie sich durch die Partie. Saalfeld zeigte sich beeindruckt, zu viel Respekt, Unsicherheit, die ungewohnte Zuschauerkulisse – so richtig kam man nicht ins Spiel.
Dennoch gelang es über die Stationen 2:1, 6:5, 13:13 immer wieder selbst in Führung zu gehen oder einen Rückstand auszugleichen. Das Spiel, welches zu keiner Zeit ansehnlich war und vor allem auf SSV-Seite zu den Schlechtesten der Saison gehören wird, wog hin und her.
Kurz vor der Halbzeit ein Schockmoment. Eine Saalfelder Spielerin wurde auf der Außenposition derart hart angegangen, dass schlimmeres zu befürchten war. Während J. Fröhlich nicht mehr eingesetzt werden konnte, hagelte es für Altenburg die erste rote Karte des Tages – es sollte nicht die Letzte gewesen sein.
Infolge des Unfalls und der zunehmend aufgeputschten Stimmung auf allen Seiten schien es, als sei Saalfeld mehr und mehr verunsichert. Absolut indiskutabel gestaltete das Heimteam beispielsweise mehrere Überzahlsituationen und diverse 100%ige Torchancen und verpasste es dadurch selbst, den Deckel auf das Spiel zu machen.
So entspann sich weiterhin ein Aufeinandertreffen auf Augenhöhe, wobei der Gegner zunehmend das eigentliche Spiel aus den Augen verlor und sich durch Fouls, Zeitstrafen und rote Karten immer wieder selbst ins Handwerk pfuschte.
Es kam bei Schlusspfiff zu einem glücklichen 27:26-Sieg der SSV-Frauen, die zu keiner Zeit ihr eigentliches Leistungspotential zeigen konnten und von der unmöglichen Einstellung der Gäste profitierten.
An dieser Stelle möchten sich die Damen bei den über 100 Zuschauern bedanken, die den Weg in die Halle fanden und mit uns gelitten haben. Wir wünschen uns, dass es in Zukunft wieder friedlicher abgeht da oben. Lasst euch nicht hinreißen, auf diesem Niveau mitzudiskutieren – egal wer gegen wen spielt und welche Brisanz die Partie hat. Steht über dämliche Sprüche und feuert dafür eure Mannschaft noch mehr an. So können wir gemeinsam viel mehr erreichen.
Schon jetzt gebührt auch dem Trainergespann Becker/Szotowski ein riesen Dankeschön. Egal wie die Saison letztendlich ausgeht – so viele Nerven wie in diesem Spiel hat sie der Handball sicher noch nie gekostet. Jede Spielerin weiß um die Momentaufnahme an Thüringens Spitze und wird alles in die Waagschale werfen, um noch so lange wie möglich dort mitspielen zu können.
Für den SSV spielten:
Altmann, Barten – Bock (5 Tore), Ulke, Friedrich, Müller, Fröhlich (3), Marx (5/2x7m), Heerwagen (8), Witter, Grosse (1/1), Pleyer (4/1), Walther (1/1), Kriesche